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Teil 2 - Fragestellung, Begrifflichkeit und Methode - Merkmalkataloge - Merkmalkatalog für Längsschnittstudien - Feinstruktur - Graphischer Bereich - Formen

2-3-04: Ohne Formdifferenzierung

Als Bildanteile ohne Formdifferenzierung werden hauptsächliche graphische Aspekte eines Bildes bezeichnet, für welche keine deutliche und einfach benennbare Elementarisierung und zugleich keine entsprechende deutliche und benennbare Kontrastbildung zu anderen Formelementen interpretiert werden. – Diese Kategorie sollte ursprünglich in den Untersuchungen in gleicher Weise wie alle anderen aufgeführten Kategorien angewandt werden. Sie erwies sich aber im Versuch konkreter Zuordnungen auch zu den frühesten Bildern als für morphologische Studien allzu problematisch. Im untersuchten Archiv finden sich kaum Bilder, für welche jede Art formaler Unterscheidungen grundsätzlich abgelehnt werden könnte. In der Folge wird die Kategorie ausschliesslich aus systematischen Gründen aufgeführt, zugeordnete Bilder hingegen fehlen.

Auf Grund von Beobachtungen des zeichnerischen und malerischen Prozesses lässt sich aber Folgendes beobachten: In bestimmten Fällen hantieren Kinder mit Stiften oder Pinseln und hinterlassen dabei Spuren auf Papier, ohne Letzteren selbst irgendeine Aufmerksamkeit zu schenken. In anderen Fällen führen sie die Stifte oder Pinsel zwar intentional auf das Papier, doch ist in der dann einsetzenden graphischen Bewegung keine weiterführende intentionale Differenzierung auszumachen. In diesem Sinne ist davon auszugehen, dass eigentliche Spuren die «untere» Grenze des Graphischen ausmachen, auch wenn sie in einer morphologischen Untersuchung als solche nicht verlässlich bezeichnet werden können.

Hinweise zur Vertiefung

  • Band 3, Teil 4